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1. 100 Geschichtsbilder aus Erfurt und Thüringen - S. 236

1911 - Erfurt : Keyser
— 236' — Das Eintreffen des Königs auf dem Schlachtfelde: Gegen 8 Uhr ertönte von rückwärts her, von der Höhe von Dub, lautes Hurrarufen. Der König war auf dem Schlachtfelde angekommen. Es ist Hohenzollernart, in den Stunden der Gefahr dort zu sein, wo für Ehre und Glück des teuren Vaterlandes gekämpft wird. — In dem Augenblicke flog eine Granate heran. Sie schlug, ohne zu Platzen, in eine nickt weit entfernt haltende Schwadron Ulanen. Bald folgten mehrere. Vielleicht gaben die etwa 300 Pferde der Stabswache, die den König begleitete, ein bequemes Ziel. Darum wurde sogleich befohlen, daß das Hauptquartier sich im Gelände verteilen sollte. Der König, die Generale und Bismarck ritten nach Nordosten hinunter in die Ebene. Unweit des Kriegsherrn, welchen Moltke, Roon und Alvensleben umgaben, hielt Bismarck auf einem riesengroßen Fuchs. Wie er im grauen Mantel hoch-ausgerichtet dasaß und die großen Augen unter dem Stahlhelm glänzten, gab er ein wunderbares Bild: ein Riese aus nordischer Urzeit. Nachdem sich der König über die Gefechtslage unterrichtet hatte, befahl er, daß die erste Armee die Bistritz überschreiten sollte. General v. Bose überschritt auf schnell hergestellten Stegen von Aesten und Brettern den breiten Bach und drang in das anliegende Gebölz ein, aus dem sich der Feind ohne Widerstand zurückzog. Jenseit des Flusses schwenkten dann sämtliche Bataillone etwa um 9>2 Uhr gegen den Hola-Wald, welcher ein vortrefflickes Schußfeld und eine ebensolche Deckung zu bieten schien. Im Hola-Walde: Der Hola-Wald bildet ein ziemlich regelmäßiges Viereck von etwa 1100 Schritt Ausdehnung südlich der Chaussee von Sadowa nach Lipa. Er enthält längs der Chaussee hochstämmige Laub- und Nadelhölzer, besteht aber im übrigen aus überaus dichtem Unterholz. Beim Vordringen fanden unsere 31er it. 71er nur schwache Abteilungen des Gegners vor. welche sich ohne Kampf zurückzogen. Mühsam bahnten sich die Musketiere den Weg durch das dichte Gebüsch. Plötzlich — man hatte noch nicht den südlichen Waldsaum erreicht — wurde das Gehölz lichter, und geradeaus erblickte man aus einem kaum 1000 Schritt vorliegenden Höhenzuge bei dem Dorfe Lipa eine lange Artillerielinie. Der Gegner hatte das Unterholz aus einige 30 Schritte vom Waldrande entfernt, um Einsicht zu erlangen. Fast im gleichen Augenblick begrüßte die Preußen ein Hagel von Granaten. Trotz der trüben Witterung zielten die Oesterreicher gut und ihre Granaten schlugen richtig ein. Sie hatten an mehreren Stellen des nach Lipa zugekehrten Saumes Bäume ihrer Rinde beraubt, sodaß die hellen Stämme gute Zielpunkte boten. Das Feuer steigerte sich bald zu einer betäubenden Heftigkeit; Blitz auf Blitz zuckte in weitem Umkreise schnell hintereinander auf, unaufhörlich rollte der Donner und sausend kam Geschoß auf Geschoß mit fürchterlicher Sicherheit daher. Granate

2. Für Präparandenanstalten - S. 262

1912 - Breslau : Hirt
262 C. Länderkunde. H 425. b) Daslandschaftsbild ist nach den Hauptgebieten sehr verschieden. 1. Die Küstenebene ist von starker Brandung heimgesucht und ohne guten Hafen. Den besten Anlegeplatz der Schiffe bietet Swakopmuud, von wo eine Bahn im Swakoptal aufwärts ins Innere führt, zunächst durch eiueu 15—30 km breiten Streifen von rötlichem, zu hohen Wällen zusammengewehtem Dünensand, der den ganzen Küstenfanm begleitet. Der ständige Südwind vermag dem Strande weder Regen noch Wärme zu bringen. Nur mit dichtem, kühlem Nebel verschleiert er unausgesetzt das Gestade. Dadurch wird die Küste wüstenartig; erst etwa 60 km laud- einwärts erscheint allmählich ein Buschland. 134. Der Waterberg in Deutsch-Südwestafrika, n. von Windhuk. Der bis 1900 m hohe, tafelförmige rote Sandsteinberg, den Klippen von Helgoland ähnelnd, trägt an der unteren Böschung fruchtbare Erde. Hier finden sich, im Lande des Durstes, ein paar starke Quellen, und an einer von ihnen lagerte im August 1904 vor dem entscheidenden Kampfe gegen die Herero eine Abteilung der Schutztruppe. 2. Der 3 des Innern heißt Groß-Nämaland. Es ist eine nach 0 zur Kalahäri sich senkende, im Durchschnitt mehr als 1000 m erreichende Hoch- fläche mit zahlreichen Tafelbergen. Dieses baumarme Laud ist wärmer als die Küste sfig. 136), aber nicht drückend heiß. Die kühlen Nächte des Hochlandes bringen Erfrischung. Der gewöhnliche Unterschied zwischen Tag und Nacht beträgt 15 20°. Im ganzen Winter ist der Aufenthalt im Freien möglich. Sowie die Wolken sich verzieheu, erscheint der Himmel tiefblau, und die Fernsicht ist außerordentlich weit. Im Sommer fallen wolkenbrnchartige Gewitter-

3. Lesebuch zur Geschichte Bayerns - S. 170

1906 - München : Oldenbourg
170 33. Der Trifels. Wir haben jetzt den Kegel, ans welchem die H aupt bürg, der eigentliche Trifels, thront, erreicht; eine Talschlucht trennt ihn von den beiden andern Bergspitzen und alle drei ruhen auf der gewaltigen Masse des Sonnenberges oder des Haags, wie der dreifältige Berg auch genannt wird. Ein freier, geebneter Rasenplatz breitet sich hier in beschränkter Runde aus, der Ta uz platz. Über ihm steigt ein ungeheurer, überhängender Felsen empor, der sich düster über den Buchenwald neigt und uns jetzt die ganze Burg mit ihren Türmen oerdeckt. Schon dieser Anblick macht einen gewaltigen Eindruck und wir staunen über die große Vergangenheit, welche auf diesen Fels hinauf ihre Paläste gebaut. Der Weg säugt au zu steigen und windet sich rund um deu Berg durch den tiessteu Schatten des Buchenwaldes. Endlich stehen wir oor Quader-maueru, zur Rechten ein hoher, massiver Brunnenturm, oon dem ein sühn gesprengter Bogen sich zu gegenüberstehenden Mauern wölbt. Unter diesem Bogen hindurch gelangen wir zur Burgtreppe, die uns zum Hauptturm und auf den Burghof führt, der die ganze obere Fläche des mächtig sich senkenden Felsens einnimmt. Dieser freie Platz scheint wie eine Scheibe in der Luft zu schweben, und wenn wir an den Rand hintreten, erfaßt uns Schänder und Schwindel. Wir blicken über die Felfenplatte hinunter, tief uuteu rauscht und flüstert es in den Wipfeln der hohen Bnchen und dort am südöstlichen Rande gegen die beiden Nebenbnrgen hin klafft ein fürchterlicher Riß. Der Fernblick ist schön und weit. Die starre, abenteuerliche Felsenwelt der Pfälzischen Schweiz, dazwischen die Dörfer des Gossersweiler Tales, das Annweiler Tal, das sich vor unserem Ange ins Innere des alten Vogesns zieht, tief unten das Städtchen selbst, der Blick in die tiefe Waldespracht der inneren Haardt, ans welcher die grauen Mauern oon Ramberg, Scharfeneck und Meisterseele schauen, und dann über Anebos und Scharsenberg hinaus durch die Schluchten des Hohenbergs und Rotenbergs und die Öffnung des Queichtales einige herrliche Perspektiven auf die Ebeue — dies Rnndgemälde hat so wechselnde und mannigfaltige Reize, daß schon ihretwegen der Trifels sich den sehenswertesten Burgen anreiht. Jedoch nun oolleuds die Treppe hinauf nach dem schönen Hauptturm, der heute noch eine Höhe von 50 Fuß erreicht und zum Schutze vor zerstörendem Wetter wieder überdacht ist. Die Festigkeit des Turmes, seine schönen Formen im romanischen Stil, die Durchführung der Altaufeuster und Pforten, des Sockels und der Gesimse, sowie die Gewölbe im Innern selber gebeu dem Turme Interesse für den Kunstfreund. Aus dem unteren Saale führen zwei verschiedene Treppen in die Burgkapelle hinauf, deren Kreuzgewölbe und Nischen zu den schönsten Überresten der romanischen Bankunst gehören. Hier wurden die Jusiguien des Reiches verwahrt, deren Besitz das Anrecht des ersten Thrones der Christenheit gewährte: Krone, Szepter, Reichsapfel, Mantel, Gürtel, golduer Rock, das dalmatische Kleid Karls des Großen, die mit Edelsteinen geschmückten

4. Teil 2 - S. 51

1908 - Halle a.S. : Buchh. des Waisenhauses
§ 26. Die Syrien- und die Atlasländer. 51 3. Pflanzen- und Tierwelt. Infolge des nächtlichen Taues scheiden sich Salzteile aus dem Boden, so daß das dürftige Dorngestrüpp und die wenigen Kräuter den für das Kamel so nötigen Salzgehalt haben. Sonst ist die Landschaft öde, eintönig und ganz kahl, für den Reisenden gefährlich durch die Glut des Tages und die Kälte der Nacht, am ge- fährlichsten, wenn sich der heiße Wüstenwind Samum erhebt, große Sandwolken in den Tälern entlang fegt und selbst das Wasser in den Schläuchen austrocknet. Um so herrlicher der Anblick einer Oase, deren Wasser, noch künstlich überall hingeleitet, auf dem tonhaltigen Boden große Fruchtbarkeit erzeugt. Außer Getreide gedeihen vorzüglich Dattel- palmen — die Oase Siwe liefert jährlich 11/2 Mill. kg Datteln nach Unterägypten —, Feigen, Granatäpfel, Aprikosen und Trauben. Die charakteristischen Tiere sind die schlanken Gazellen und der Strauß, welche schnellfüßig die Wüste durchfliegen, während der Löwe auf Raub ausgeht und mit seinem Gebrüll die Bewohner der Oase erschreckt. 4. Bevölkerung. Die wenig zahlreichen Bewohner gehören dem hamitischen Zweig der kaukasischen Rasse an, in der w. Sahara die Tuarek, doch sind auch viele arabische Stämme seit dem Mittelalter eingewandert, die Beduinen der ö. Sahara. Entweder leben sie in Dörfern und Städten am Rand der Wüste und in den Oasen, bauen Ge- treide an und züchten Kamele und Strauße, oder sie führen die Karawanen durch die Wüste. Von stolzem, kriegerischem Charakter, neigen die einzelnen Stämme dazu, sich gegenseitig zu befehden oder die Fremden räuberisch zu überfallen. Daher sind alle Oasenplätze mit Schutzmauern umgeben. Die W.-Hälfte der Sahara betrachten die Franzosen als französisches Gebiet zur Verbindung von Algerien und Senegambien, so daß sie sogar den Plan verfolgen, eine Eisenbahn dort anzulegen. — In dem mittleren quellenreichen Streifen ist das Oasenland Fessan dem Pascha von Tripolis Untertan; Hauptort Mursuk, eine der größten Städte der Sahara mit 8000 Einw. — Die ö. Oasen gehören zum ägyptischen Reich. §26. Die Syrien- und die Atlasländer. 1. Bodengestaltung. Im W. der fruchtbaren Hochfläche von Barka schneidet das Mittelmeer ein einziges Mal tiefer in die n.- afrikanische Küste durch den Doppelbusen der Großen und Kleinen Syrte ein. Darauf folgt das Atlasgebirge, das einzige Kettengebirge Afrikas. Es besteht 1. aus dem n. Gebirgslande, dem Kleinen Atlas, dessen Rand, das Tell, infolge reicher Niederschläge sehr fruchtbar an 4*

5. Für Seminare - S. 243

1912 - Breslau : Hirt
3. Deutsch-Südwestafrika. 3. Deutsch-Südwestafrika. 835000 qkm, 82000 E. (1910 13000 Weiße), auf 10 qkm 1 E. 1,5 mal so groß wie Deutschland. a) Landschaftsbild. 1. Das Küstengebiet. Die von langen Dünenkämmen begleitete, buchten- § 1<4. arme Küste wird von starker Brandung heimgesucht. Infolge der Brandung (Kalema), der Gezeiten und vor allem wegen der nördlich gerichteten Meeres- strömuug ist sie der Versandung preisgegeben. Der Nachteil, der in dem Mangel guter Häfen besteht, ist um so schwerwiegender, als starker Welleu- gang, Dünung und Strömuug das Landen sehr erschweren. Den sichersten Anlegeplatz bietet die Lüderitzbucht; am meisten Schiffsverkehr hat jedoch Swakopmnnd trotz schutzloser Reede und großer Lauduugsschwierigkeiteu. — Der ständige Südwestwind, der sich über der kalten Meeresströmung vor der Küste stark abkühlt, hüllt diese unausgesetzt in dichten, kühlen Nebel, ohne ihr Regen oder Wärme zu bringen. Der schützenden Pflanzendecke entbehrend, bot das Gestein des Küstengebietes den zerstörenden Naturkräften das ge- eignetste Wirkungsfeld. Nächtliche Abkühlung nach starker Sonnenbestrahlung, also große Temperaturgegensätze bewirkten eine bedeutende oberflächliche Ver- Witterung der Gneis- und Granitmassen. Bei dem Mangel an fließenden Gewässern, welche die Wegführung und die Umlageruug des Gesteinschnttes hätten besorgen können, wurde das Gebirge unter seinen eigenen Trümmern begraben, zu einer öden Fels-, Stein- und Sandwüste, und die höchsten Landerhebungen ragen zwischen hohen Wällen rötlichen, grobkörnigen Sandes empor. So schließt sich an den Dünengürtel der Küste eine öde, menschen- leere und pflanzenarme Wüste (Namib), die sich in langsamem Anstiege zwischen 50 bis 100 km weit landeinwärts erstreckt und allmählich in ein Buschland mit Dorngewächsen (wie Akazien) und Mimosen übergeht (93itb 147). Jenseits der Namib erhebt sich das Gelände zu dem südafrikanischen Tafel- lande, das sich nach 0 zur Kalahäri senkt. 2. Groß-Nmnaland. Der Süden des Innern, Groß-Nämaland, ist eine im Durchschnitt mehr als 1000 m Höhe erreichende Hochfläche, eine Scholle von Schichtgesteinen (Tonschiefer, Kalk- und Sandstein). Zahlreiche Tafelberge, die der Verwitterung widerstanden, ragen über der stark abgetragenen Hoch- fläche auf und geben dem Landschaftsbilde das Gepräge. Sie sind höher und massiger als die der Sächsischen Schweiz. Das ganze Land wird von Grabenbrüchen durchzogen, an denen alte Eruptivgesteine größere Berg- Massen auftürmten, heiße und warme Mineralquellen entstanden. Durch die bedeutendste Grabensenkung des Nämalandes nimmt der Große Fischslnß seinen Weg zum Orsuje (Bild 145). Das Klima ist wärmer als das der Küste, aber nicht drückend heiß; die kühlen Nächte bringen Erfrischung (Fig. 140). Der gewöhnliche Unterschied zwischen der Tages- und Nachttemperatur beträgt 15 bis 20". Da die Niederschlagsmenge von N nach S sinkt, so leidet namentlich der südliche Teil des Groß-Nämalandes unter großer Trockenheit; 16*

6. Für Seminare - S. 181

1912 - Breslau : Hirt
1. Nordafrika. 181 c) Klima und Lebewelt. Die große Trockenheit des Wüstenklimas wird durch die herrschenden Luftströmungen bedingt. Die westliche Sahara steht im Winter unter der Herrschaft des trocknen Nordostpassats. Über dem Innern lagert im Sommer ein Luftdruckminimum, dem die nördlichen Winde, weil sie in wärmere Gegenden wehen, keinen Regen bringen; im Winter liegt die Wüste im Bereiche hohen Luftdrucks, der Windstille oder nur schwache Winde erzeugt. So ist die Sahara regenarm, stellenweise fast regenlos. Das zweite Hauptmerkmal des Wüstenklimas sind die sehr be- trächtlichen täglichen Temperaturschwankungen, die sich oft zwischen 4- 56° und — 7° bewegen. Dieser stete Wechsel zerreißt und zermürbt immer neue Teile der harten Felsunterlage; es entsteht andauernd neuer Saud, der durch die Winde beständig umgelagert wird. — Das trockene Wüstenklima ist gesund und wirkt besonders heilsam bei Nerven- und Lungenkrankheiten. 110. Dar-el-Hamra. Die Wüste liegt im nördlichen Teil des Wilajets Hedschas und bildet den ödesten Teil der nach jenem be- nannten Bahnlinie. Die Hedschas-Bahn durchschneidet hier 200 Km lang ein vollständig wasserloses, lebens- feindliches Gebiet. Die im Bilde sichtbaren Felsen bestehen aus libyschem Sandstein, der das Material zu gewaltigen, dem Bahnbau oft gefährlichen Treibsanddilnen liefert. Charakteristisch für die Sähara sind gluthauchende Winde (Samum, Kamsin) und gefährliche Sandstürme; durch ungleiche Erwärmung der übereinander lagern- den Luftschichten werden oft trügerische Luftspiegelungen hervorgerufen. Der beträchtliche Nachttau und vereinzelte Gewitterregen, die rasch in den lockeren Boden einsickern, fpeisen unterirdische Wasseradern, die an den Rändern der Bodensenkungen als Quellen zutage treten und deren Boden befeuchten. So entsteht eine Oase (93ixb 111). Wo ein grüner Anflug verrät, daß Waffer dicht unter der Ober- fläche steht, gräbt man Brunnen. Im französischen Saharagebiet sind viele artesische Brunnen erbohrt. In den zahlreichen Trockentälern oder Wadis trifft man meist in größerer oder geringerer Tiefe auf Grundwasser. Der bewässerte Boden trägt Dattelpalmen, die „ihren Fuß ins Wasser, ihr Haupt in das Feuer des Himmels tauchen", Obstbäume und Getreide. — Die größte Oase istknfra in der Libyschen Wüste; westlich von ihr liegt die Oasenlandschaft Fefsän. Dürftig wie die Vegetation ist die Tierwelt der Wüste, vertreten durch Giraffen, Strauße und einige Antilopenarten. Von den gezähmten Tieren hat das einhöckrige Kamel, besonders als Verkehrsmittel („das Schiff der Wüste"), die größte Wichtigkeit. Es legt mit 150kg Belastung durchschnittlich täglich 25 bis 30km zurück.

7. Praxis des heimatkundlichen Unterrichts - S. 56

1912 - Hannover-List [u.a.] : Carl Meyer (Gustav Prior)
unterbrochen. Es sind die hohen Eichen, die die Bauernhöfe umgeben. Ganz im Westen und Südwesten begrenzen dunkle Wälder unfern Blick. Wir kommen auf den Pavenstädter Weg und verfolgen ihn. Einige kleine Häuser stehen anfangs an den Seiten; dann haben wir wieder links und rechts das freie Feld. Da kommen wir an die andre Pavenstädter Schule. Vor dem Schulhaus ist ein schöner Blumengarten, an der Westseite der Spielplatz der Schüler, Tannen begrenzen ihn nach der Straße zu. Von hier schauen wir rückwärts. Da liegt im Osten Gütersloh mit seinen Türmen, Schornsteinen und Häusern lang hingestreckt am Gesichtskreise. Je weiter wir wandern, desto näher kommen wir den Wäldern. Bald treten sie nah an den Weg heran. Es sind Kiefernwälder. Der Boden ist hier manchmal hügelig. An den Wegen finden wir auch einige Laubbäume an den Gräben. Wir kommen an mehreren großen Bauern- höfeu vorbei. Alle sind von Eichenkämpen umgeben. Hier und da erblicken wir Ziehbrunnen. In der Nähe des Bauernhauses liegen mehrere kleinere Häuser. In ihnen wohnen die Kötter oder Heuerlinge. Diese Häuser nennt man Kotten. Der Kötter wohnt bei dem Bauern zur Miete. Er Hilst dem Bauern bei der Ernte, und der Bauer pflügt dem Kötter, wenn er es nicht selbst kann, das Land um. Zur Linken haben wir jetzt den Kiefernwald. Der Boden ist dicht mit Nadeln bedeckt. An einigen Stellen erblicken wir den gelben Sand. Heidekraut und Beerensträucher stehen auf den freien Stellen. Nach Norden hin erstreckt sich ein weites Feld. Der Wald ist hier ausgerodet und in fruchtbares Kornland verwandelt. Bor uns liegt der Meierhof, der der ganzen Gegend den Namen gegeben hat, es ist der Hos des Meiers Pavenstädt. Bei ihm ändert sich das Bild. Nach Süden, Westen und Norden breiten sich weite, saftige Wiesen aus, von klaren Bächen durchzogen. Wir erreichen zuerst die Dalle. Sie ist breiter und wasserreicher als in Güters- Abb. 25. Ein Ziehbrunnen.

8. Praxis des heimatkundlichen Unterrichts - S. 154

1912 - Hannover-List [u.a.] : Carl Meyer (Gustav Prior)
— 154 — werden. So schenrte uns jene ferne Zeit den Lehm, aus dem seit tauseud und mehr Jahren unsre Vorfahren ihre Häuser, aber auch ihre Kirchen und Kapellen zu Gottes Lob und Preis gebaut haben. — Im Anschluß daran betrachten wir die Ziegelei. Versuche. 1. In ein Gefäß mit Sand gießen wir Kalkwasser und lassen das Wasser allmählich verdunsten. Beobachte die Sandkörnchen! Was ist mit einigen geschehen? Wiederhole den Versuch einige Male! 2. Ein Stück kalkhaltigen Sandstein legen wir in ein Gefäß, gießen kohlensäurereiches Wasser darauf und lassen es längere Zeit stehen. In den Dünen Güterslohs! Bon den Dünen am Meeresstrande habt ihr alle schon gehört. Viel- leicht hat der eine oder andre von euch sie schon gesehen oder gar mit seinem Spaten Burgen dariu gebaut im Angesichte des weithin glänzenden, brausenden und schäumenden Meeres. Aber daß wir bei uns iu der Heide, wo weder See noch Teich vorhanden ist, Dünen finden sollen, das wird euch wunderbar vorkommen. Und doch ist es so! Auch wir haben echte, hohe Dünen wie am Meeresstraude. Auch sie hat das Meer und der Wind geschaffen. Zwar das Meer ist verschwundeu, aber die Dünen sind ge- blieben. Heute wollen wir in sie heinein wandern, durch ihreu Saud waten und von ihren Kämmen Ausschan halten über die unendlich weite Ebene, in der vor vielen, vielen Jahren das Meer seine Fluten wälzte. An der Dalke entlang führt uns der Weg nach Kattenstroth. Haben wir die Brücke bei Barkeys Mühle überschritten, dann taucht vor unfern Augen bald ein ganz andres Bild aus. Hatten wir vorher Äcker und grüne Wiesen zur Rechten und zu uusrer Linken den murmelnden Bach mit seinen Pappeln, Weiden und Erlen, so gehen wir jetzt auf dem langsam ansteigenden Wege schou tief im Sande. Nach Südwesten erblicken wir niedrige Höhen, weiße Sandflächen und dunkle Kiefernwaldnngen. Dünn und niedrig ist der Roggen auf den Ackerstreifen. Jetzt hat aller Anbau aufgehört. Nur Sand und Kieferugehölz rund um uns her! Wander- legge, Lolchgras, Thymian und Frühlingsruhrkraut bedeckeu hier deu sandigen Abhang; Zirpen, Heupferdchen springen umher, und gold- schimmernde Käser hasten über den Boden. Dort wieder stehen Kiefern, trockne Nadeln bedecken dicht den Boden. Kein Pflänzchen gedeiht hier, nur hin und wieder lugt ein roter Pilz aus dem Dunkel hervor. Während diese Sandhügel mit ihrem spärlichen Graswuchs deu Jnuendünen gleichen, erinnern uns jene steilwandigen, kahlen Sandhöhen an die weißen, nackten Dünen hart am Meeresstrande. Überall finden wir dort den seinen, gelben Sand, der unter unsern Tritten herniederrieselt, wenn wir versuchen, den Abhang hinanfzuklimmen. Wo der Wind ihn fassen kann, da wirbelt er ihn langsam, aber unaufhörlich weiter. Kein Zaun, keine lebende Hecke, keine Mauer schützt die Felder, die Gärten. Alles wird allmählich unter dem Sand begraben und vernichtet. Wie aber hier in den Gütersloher Dünen

9. Praxis des heimatkundlichen Unterrichts - S. 40

1912 - Hannover-List [u.a.] : Carl Meyer (Gustav Prior)
— 40 — gegen Regenschauer und gewähren im Frühling mit ihrem frischen Grün einen prachtvollen Anblick. Nun gelangen wir an die alte Mühle. Sie liegt unter mächtigen Bäumen am Bache. Es ist ein hübsches Bild. Schon viele Jahre hat man in ihr Mehl gemahlen. An dem dicken Stamm der Linde liegen einige große Mühlsteine. Der Müller erlaubt uns, znzuseheu, wie aus deu Roggenkörnern feines weißes Mehl gewonnen wird. Feiner weißer Staub fliegt uns aus Hut und Anzug. Blieben wir noch länger in der Mühle, dann würden wir bald so weiß aussehen wie des Müllers Kittel. Ein Bach treibt die Mühle. Er heißt Dallebach oder Dalle. Dal ist gleich Tal, also heißt Dalle der zu Tal fließende Bach. Eine hölzerne Brücke führt über den Bach nach dem Hose des Meiers zu Gütersloh. Die Dalle fließt hier- von Osten nach Westen. Von der Brücke aus werfen wir Holzstückchen und Blätter in das Wasser, verfolgen ihren Weg und stellen so die Richtung des Wassers fest. Die Länge der Brücke wird geschätzt, sie wird abgeschritten und gemessen. Farbe und Klarheit des Wassers wird bestimmt. Das Wasser fließt in dem Bachbett. An jeder Seite ist ein Ufer. Das linke und rechte Ufer erkennen wir, wenn wir auf der Brücke nach der Mühle schaueu, d. h. dahin sehen, wohin das Wasser fließt. Dann haben wir zur Rechten das rechte und zur Linken das linke Ufer. Wir folgen dem Laufe des Baches. Er fließt nach Westen, weil es da tiefer ist. Auf dem Grunde des Baches erblicken wir Sand und kleine Kieselsteine. Im Wasser schwimmen kleine Fische, und an den Uferrändern sitzen Krebse in den Löchern zwischen dem Weidengeflecht. Auf dem Bache schwimmen Enten. Am Einfluß des Eselsbaches in die Dalle haben wir eine Mündung. Hier tut der Esels- bach gleichsam seinen Mund auf und speit sein Wasser in die Dalle. Wollen wir sehen, woher die Dalke kommt, dann müssen wir immer an ihr hinaufgehen nach den Bergen zu. Da kommt sie aus der Erde. Das ist die Quelle der Dalke. Die ganze Strecke von ihrer Quelle bis zu ihrer Mündung ist ihr Lauf. Die Dalke treibt viele Mühlen, die Meiermühle haben wir eben gesehen. Andre werden wir noch später kennen lernen. Hinter der Mühle ist eine Badeanstalt und dahinter die Schwemme. Da baden die Pferde. An der Dalke stehen viele Laubbäume, hier siud es Buchen und Erlen. In dem Dreieck zwischen der Dalke und dem Esels- bach stehen mächtige Bucheu und Eichen. Unter ihrem schattigen Dach wurde den ganzen Sommer Gottesdienst gefeiert, weil die Anferftehungs- kirche ausgemalt wurde. Wir überschreiten die Steinbrücke des Eselsbaches und schauen am Eselsbach hinauf. Drei Reihen prächtiger Eichen und Buchen bilden hier eine"schattige Allee in der Richtung nach Osten. Geradeaus führt der Weg unter hohen Eichenalleen zur Rechten und Linken^weiter. «Schöne Villen liegen' hier überall in großen Blumen- und Obstgärten. Der Lärm und das Geräusch der Geschäftsstraßen dringt nicht bis hierhin; muntere Vögel singen in den Zweigen, und die schattige Kühle, das frische Grün, die Pracht der Blumen und der Bach mit seinen Entenscharen locken täglich viele Spaziergänger unter „Meyers Bäume". Dies ist das Villenviertel der Stadt Gütersloh. Wir folgen dem Lauf des Eselsbaches. Zur Rechten

10. Praxis des heimatkundlichen Unterrichts - S. 41

1912 - Hannover-List [u.a.] : Carl Meyer (Gustav Prior)
— 41 — erblicken wir einige Felder, dann nimmt uns wieder der Laubwald in seinen Schatten auf. Seine Bäume sind kleiner als am Bacheshang, und auch Nadelbäume tauchen auf. Schou öffnet sich der Wald wieder; durch die Lichtung blicken wir auf eine kleine Wiese. Frohe Kinderstimmen erschallen, und aus den Bäumen lugt ein Haus hervor. Der Bockskrug ist's mit seinem laubenreichen Garten. Täglich kehrt mancher Gast zu kurzer Rast hier ein. Sonntags ergießt sich ein Strom von Spazier- gängern hierhin. Da können die Leute kaum Platz finden. Wir gehen weiter und kommen in den Stadtwsld. Allmählich» ändert sich das ganze Landschaftsvito. Zur Remen gewahren wir Sand- löcher und Kiefern. Birken begleiteten uns schon länger. Jetzt waten wir im Sande. Die Laubbäume sind verschwunden. An ihre Stelle ist die Kiefer getreten. Unter den dichtstehenden Stämmen liegt eine dicke Schicht ab- gefallener Nadeln. Wir treten aus dem Holz, und zur Linken schweift unser Auge über einige Hügel und flache grüne Mulden. Es sind die Park- anlagen der Stadt Gütersloh. Aus dem Rasen erheben sich gruppenweise Sträucher und Bäume. Den Boden bedeckt bodenständiges Kraut und Beerengesträuch. Wir finden Glockenheide und Heidekraut, Wollgras, Ginster und Preitzelbeeren, Nach Osten hin erstreckt sich lang und schmal der Wald. Viele Spazierwege führen durch den ganzen Park und Wald. Überall laden bequeme Bänke zum Ruhen ein. Mitten im Walde findet sich ein großer, freier Kinderspielplatz. Die gewaltige Schaukel in der Mitte ist stets besetzt, und im Sandhaufen spielen die Kleinen und Kleinsten und backen Kuchen und Törtchen. Am Waldessaum zieht sich eine lange Wiese dahin. Es ist die Eis- wiese. Im Sommer gibt's da nicht viel zu holen. Saures Gras wächst auf der Wiese. Kühe und Pferde fressen es nicht. Lange Wochen im Herbst und Frühling steht sie unter Wasser, und auch im Sommer schwankt der Boden einem unter den Füßen. Er ist sumpfig. Aber im Winter ist es ganz anders. Hat es gefroren, so eilt jung und alt hinaus, um sich auf der großen, spiegelglatten Fläche zu vergnügen. Hei, das ist eine Lust! Wenn's wieder Winter ist, gehen wir alle hin. Aus dem Rückweg führt uns der Weg durch die lauge Birkenallee. Hell leuchten die weißen Stämme im Sonnenschein. Auf der Weide grasen Kühe und auf Meier Avenstroths Hofe bellt der große Kettenhund. Wir schreiten am Luftbad vorüber und kommen auf dem vorigen Wege noch einmal am Meierhofe vorbei. Bei der Mühle halten wir uns links.. Wir überschreiten die Neuenkirchener Straße, die nach dem Dorfe Neuen- kirchen führt, und steigen allmählich zum Bahndamm empor. Weit können wir die Schienenstränge verfolgen. In der Ferne fcheint aus beiden Schienen nur eine geworden zu sein. Es sind aber doch zwei. Das Auge täuscht sich nur. Zwischen Gärten hindurch gelangen wir auf die Kirch- straße. Sie führt nach dem Bahnhof und nach der alten Kirche. Hier liegt das Gesellschaftshaus „Eintracht" und etwas weiter ein Haus, das wie eine Kirche aussieht; es fehlt nur der Turm. Es ist der Konfirmanden- saal. Die Kirchstraße ist eine stille, vornehme Straße mit vielen schiefer- bekleideten Häusern mit weißen Fensterrahmen und grünen Fensterläden.
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